Gesundheitswesen in Saipu

Saipu AheadAction for Healthcare Development

Aufgrund einer unzureichenden Hygiene-Lage und auf Wunsch der Bewohner hat Kam For Sud 2001 eine Werbekampagne zur Prävention von Infektionskrankheiten im Dorf Saipu gestartet. Dies hat anschliessend zur Errichtung einer medizinischen Krankenstation geführt.

Ziele, Strategie und Ergebnisse von Phase  1 (2001-2008)

Die erste Projektphase drehte sich um die Hygienelage sowie des Gesundheitswesens Saipus an sich. Das Projekt verfolgte simple Präventionssmassnahmen:

  • Bessere Hygieneverhältnisse durch ein stärkeres Hygiene-Bewusstsein und allgemeines Umdenken im Bezug auf Gesundheit
  • Bau sanitärer Anlagen
  • Ein Sparprogramm für einen vereinfachten Zugang zu Pflege und wichtigen Medikamenten
  • Bekämpfung der verbreiteten geschlechter- und kastenbezogenen Diskriminierung durch vermehrte Integration und Wertschätzung der Frauen, insbesondere jener aus niedrigeren Kasten

Sangeeta Shrestha, eine in ländlicher Entwicklung spezialisierte Sozialarbeiterin, hat sechs junge Frauen aus Saipu ausgebildet, damit auch diese im Dorf als Sozialarbeiterinnen tätig sein können. Mit neuem Schulungsmaterial (Postern und Spielen) konnten sie ein Gruppenprojekt aufbauen. Behandelt wurden Themen wie Hygiene, Krankheitsprävention und -behandlung, Ernährung im Alltag, geschlechter- und kastenbezogene Diskriminierung etc. Die ursprüngliche Idee der Kampagne beschränkt sich nicht nur auf die Einführung neuer, im Dorf unbekannter Konzepte. Man sucht darüber hinaus nach Familien, die bereits höhere Hygiene aufweisen. Anhand solcher Vorzeigefamilien werden Konzepte fassbarer und einfacher umzusetzen.

Gruppentreffen

Die schwere politische Krise zwischen 2002 und 2006 (Bürgerkrieg und Abschaffung der Monarchie) haben die Arbeit der Sozialarbeiterinnen teilweise behindert. Wegen des Versammlungsverbots konnten sie lange Zeit nicht arbeiten. Sie konnten weder an Auffrischungskursen teilnehmen, noch von der Leiterin betreut werden; zu gross war die Gefahr auf dem Weg zwischen Militär und rebellische Guerillakämpfer zu geraten. Auch wenn nicht alle Ziele erreicht wurden, konnten sie während der Waffenstillstände gute Arbeit leisten.

Ziele, Strategie und Ergebnisse von Phase 2  (2009-2018)

Angesichts einer deutlich besseren soziopolitischen Lage, hat Kam For Sud 2009 entschieden, das Projekt erneut anzugehen und eine Krankenstation mit Gebärzimmer zu bauen und dem verstorbenen Bergsteiger Gianni Goltz zu widmen. Das Projekt wurde in Rücksprache mit dem nepalesischen Gesundheitsdepartment verwirklicht, das anschliessend die Verwaltungskosten der Einrichtung tragen würde.

Die anfänglichen Gespräche mit unseren lokalen Partnern verlangte jedoch beträchtlich Zeit und Energie, denn verschiedene Akteure verschiedener Gruppen mit verschiedenen politischen und privaten Interessen verlängerten die Verhandlungsdauer. Ein Konsens konnte schlussendlich später als erwartet gefunden werden, und man legte mit folgenden Zielen los:

  • Bau einer Krankenstation, die über genügend Wasser verfügte, hygienisch war, den örtlichen Bedürfnissen entsprach, und in die bestehenden (regionalen und nationalen) Gesundheitsdienste eingegliedert war
  • Ausbildung von Pflegepersonal vor Ort
  • Aufbau einer Apotheke

Anhang

Auflistung der Freiwilligen oder Zivildienstleistenden, die bei der Krankenstation mitgewirkt haben.

Bericht Krankenstation Saipu (Italienisch)