Strassenkinder in Kathmandu

RODEC: Rights Oriented Development Center

In Kathmandu verbringen zahlreiche, sehr arme Kinder ihre Tage auf der Strasse. Sie können keine Schule besuchen und sind vielen Risiken ausgesetzt. Dazu gehören Ausbeutung, Unfälle, Krankheiten und Infektionen mangels ausreichender Hygiene. Unter diesen Umständen und ohne Zugang zur Grundbildung werden sich diese Kinder kaum eine bessere Zukunft sichern können. Es handelt sich hauptsächlich um Kinder aus notleidenden Familien, die von ihrem Distrikt weggezogen sind und in der Hauptstadt das Glück suchen. Ebenso sind es Kinder von alleinerziehenden Müttern und Kinder die vom Vater oder beiden Eltern verlassen wurden, und irgendeinem Verwandten anvertraut wurden. Dieser ist dann jedoch zu arm, um sich wirklich um sie zu kümmern. 

Die Eltern oder Verwandten dieser Kinder arbeiten von Sonnenauf- bis -untergang für einen miserablen Lohn, der bei Weitem nicht den Haushalt deckt, geschweige denn die Bildung der Kinder. Folglich sind letztere tagsüber auf sich gestellt, und werden schnell zu Strassenkindern, die irgendwie versuchen an Essen zu kommen und zu überleben.  Daher ist klar, der Schritt zur Kriminalität, Ausbeutung oder Drogenabhängigkeit ist ein kleiner. Unterstützung wäre dringend nötig, denn da ist keine Schule, kein Ort mit Bezugspersonen, die sie begleiten und in einem geregelten Alltag mit Mitgefühl und Nächstenliebe aufnehmen.

In einem der ärmsten Viertel in Kathmandu hat Kam For Sud daher für etwa 60 Kinder eine Tagesstätte gegründet. Die Kinder werden in der Quartierschule angemeldet und erhalten morgens eine volle Mahlzeit, nachmittags einen Zvieri, Hilfe bei den Hausaufgaben und medizinische Grundversorgung. Die Leiter der Tagesstätte arbeiten gleichzeitig mit den Angehörigen der Kinder, sensibilisieren Mütter auf gesunde Hygiene und ausgewogene (wenn auch knappe) Ernährung.

Dieses Projekt soll allen Kindern ermöglichen, zumindest die 10 Grundschuljahre abzuschliessen. Sie sollen gesund und bereit sein, um eigenständige Bürgerinnen und Bürger zu werden. Zeitgleich bietet dieses Projekt Müttern Unterstützung zu besserer Ernährung und Hygiene im Haushalt. Man versucht ihnen ihre Rechte bewusst zu machen, und ein soziales Gefüge zu schaffen, in dem sie sich als Teil einer solidarischen Gemeinschaft wahrnehmen können.

Projekt-Überblick

Mit den Kindern:

  • Anmeldung an einer Schule
  • Verteilen von „Dal Bhat“ am Morgen, ein typisch nepalesisches Essen (Reis mit Linsen und Curry, jeweils ein Teller)
  • Unterstützung bei Hausaufgaben und Begleitung bei Freizeit und Sport nach der Schule
  • Verteilen eines Zvieri am Nachmittag;
  • Regelmässige ärztliche Kontrolle und Grundversorgung (inkl. nötige Impfungen)

Mit den Familien:

  • Aufklärung der Familien bzgl: Gesundheit, Hygiene, Ernährung, Elternschaft, AIDS, etc. 
  • Kleinkredite für Familien